Umgang mit Inkassobüros
Inkassobüros sind dafür da, Geld einzutreiben. Wenn Schulden nicht bezahlt werden, beauftragen Gläubiger:innen ein Inkassobüro. Das verursacht zusätzliche Kosten. Diese Kosten nennt man Inkassogebühren oder Inkassokosten. Diese kommen zu den Schulden dazu.
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Schuldhafter Zahlungsverzug
Wenn Schulden nicht pünktlich gezahlt wurden, liegt ein schuldhafter Zahlungsverzug vor. Dann können Gläubiger:innen ein Inkassobüro beauftragen. Sie müssen davor nicht klagen oder mahnen.
Nur bei einem Ratengeschäft (z. B. Kredit) muss zuerst die Forderung fällig gestellt werden. Das bedeutet, dass der gesamte Betrag auf einmal gefordert wird. Eine fällige Forderung kann jederzeit eingeklagt werden.
Inkassokosten
Inkassobüros versuchen, das Geld einzutreiben. Sie rufen an, schreiben Briefe oder machen Hausbesuche. Inkassokosten dürfen nur verrechnet werden, wenn das Inkassobüro auch etwas gemacht hat, z. B. einen Brief geschrieben hat. Die Aktivität des Inkassobüros muss notwendig und zweckentsprechend sein und in einem angemessenen Verhältnis zur Forderung stehen. Bei der Höhe der Gebühren müssen sie sich an die Inkassogebührenverordnung halten.
Ungerechtfertigte Inkassokosten
Gegen Inkassokosten kann man sich wehren, wenn
- das Inkassobüro nicht zweckentsprechende Aktivitäten gemacht hat,
- das Inkassobüro zu viel berechnet hat,
- die Aktivität kein angemessenes Verhältnis zur Forderung hat.
Tipps im Umgang mit Inkassobüros
- Können Schulden nicht pünktlich bezahlt werden, müssen die Gläubiger:innen informiert werden. Dabei sollten auch die Gründe dafür genannt werden, z. B. Arbeitsplatzverlust, Krankheit, Unfall etc.
- Gläubiger:innen und Inkassobüros sollten über einen Umzug oder eine Gehaltsänderung informiert werden. Zum Beispiel durch eine Bestätigung, wie eine Kopie von Lohn- oder Meldezettel. Werden Änderungen nicht gemeldet, dann recherchieren die Inkassobüros – und das kostet.
- Briefe von Inkassobüros sollten nicht unterschrieben werden – auch nicht von Verwandten oder Bekannten! Oft übernimmt man damit Zinsen oder Schulden.
- Es ist wichtig, Bestätigungen für die Zahlungen an Inkassobüros aufzuheben, z. B. Kontoauszüge.
- Verlangt ein Inkassobüro zu viel Geld, kann eine Beratung durch die Fonds Soziales Wien Schuldenberatung sinnvoll sein.